Maiengruß

Maiengruß

Wer kennt nicht das Lied: „Grüß Gott, du schöner Maien“? Doch kaum jemand weiß, dass es der fränkische Liedersammler Franz Wilhelm von Ditfurth (1801-1880) war, dem wir seine Entdeckung verdanken. Ditfurth fand es in einer Nürnberger Handschrift des 16. Jahrhunderts.

Von da fand es Eingang in das „Volksliederbuch für gemischten Chor“, das vor genau 100 Jahren im Kriegsjahr 1915 erschienen ist.
Bekannt und allgemein verbreitet wurde das Lied jedoch mit einer Dur-Melodie, welche die für die Volksliedpflege ungeeignet scheinende Weise im phrygischen Modus ersetzen sollte. In dieser Gestalt findet es sich bis heute in unzähligen Schul- und Gebrauchsliederbüchern.
Im Folk-Revival der 70er Jahre entdeckte die Gruppe „Elster Silberflug“ das Lied mit der alten Melodie in einem Liederbuch der Jugendbewegung neu.
Ein zufällig gefundenes Schwank-Lied bescherte uns nicht nur den Beleg für die frühe Verbreitung der Dur-Melodie in Franken, sondern bietet eine Erklärung, wie die neue Melodie zum „Maiengruß“ entstanden sein könnte!

Die Stationen der Rezeption können in diesem Aufsatz nachvollzogen werden.

Armin Griebel


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