Weihnachtslieder-Flashmob (2)

Am 9.12.2013 war es dann endlich soweit. Nach sieben Wochen Vorbereitungszeit wagten wir das große Experiment Flashmob. Die Stadt Würzburg hatte es uns nicht gerade einfach gemacht, aber allen Absagen zum Trotz beschlossen wir unsere Aktion durchzuziehen. Am Morgen des 9. Dezember wurden noch einmal die wichtigsten Dinge wie Uhrzeit und Ort besprochen, sowie Handzettel ausgegeben, die dann abends an die Besucher des Weihnachtsmarktes verteilt werden sollten. Noch einmal wurde "Alle Jahre wieder" geprobt, das Lied, mit dem der Flashmob eröffnet werden sollte.

Pünktlich um 19 Uhr fanden sich alle Studenten zusammen mit einigen Freiwilligen und Freunden am ausgemachten Treffpunkt Dom ein. Ein Hörfunk-Journalist des Bayerischen Rundfunks, Studio Mainfranken war ebenfalls anwesend, der sogleich einige der Studenten befragte. Dann ging es los zum Weihnachtsmarkt. Hier teilte sich die Gruppe und es kam zu einem kleinen Durcheinander, da nicht hinreichend besprochen war, wie die Gruppen aufgeteilt werden sollten und wo diese sich positionieren sollten. Am Ende stand dann wenigstens ein Großteil der Gruppe zusammen. Leider war es an dem ausgewählten Ort sehr laut, da von der Bühne her der freie Platz davor mit Weihnachtsmusik aus der Konserve beschallt wurde. Die Kirchenglocke um 19.15 Uhr, die eigentlich das Startsignal zum Singen sein sollte, schlug nicht. So starteten wir dann auf das Zeichen von Frau Christ mit "Alle Jahre wieder".

Die Reaktionen der Weihnachtsmarktbesucher waren gemischt. Viele reagierten zunächst irritiert, einige lachten. Ein älterer Herr begann mit einer Digitalkamera zu filmen und stimmte auch tatsächlich in das Lied ein. Leider hatten wir trotz der Schilder, die zum Mitsingen auffordern sollten, recht wenige Leute, die sich spontan an unserem Flashmob beteiligten.  Bei "O du fröhliche" waren es dann ein paar mehr. Und es gab anschließend ein wenig Applaus. Obwohl wir ursprünglich geplant hatten, die Lieder "Alle Jahre wieder" und "O du fröhliche" nur einmal zu singen, wechselten wir den Standort, sodass nun die gesamte Gruppe vereint war, und gaben beide Weihnachtslieder ein zweites Mal zum Besten. Diesmal mit mehr Erfolg. Und wie das bei einem Flashmob so üblich ist, war er genauso schnell vorüber wie er begonnen hatte.

Allgemein war das Projekt "Flashmob" am Weihnachtsmarkt eine gute Idee, doch durch einige Änderungen wäre es vielleicht ein größerer Erfolg geworden. Beispielsweise hätte man genauer absprechen müssen, welche Gruppen sich wo positionieren und eventuell den Standort so wählen sollen, dass störende Hintergrundmusik ausbleibt. Außerdem hätten wir vielleicht mehr als zwei Lieder auswählen sollen. So hätten die Leute mehr Zeit gehabt, sich auf die Situation einzustellen.

Alles in allem war es jedoch ein gutes Projekt, das Abwechslung bot, das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkte und einfach Spaß gemacht hat. Und vielleicht wird es ja nächstes Jahr wieder eine ähnliche Veranstaltung geben.

Mascha Eckert

Die Studentin Mascha Eckert hat niedergeschrieben, wie sie den Flashmob erlebt hat. Geradezu überwältigend war die Reaktion der Medien. Achim Winkelmann, Lokalreporter für den Bayerischen Rundfunk, Studio Mainfranken, hat an der gesamten Aktion teilgenommen und für die Sendung "Volksmusik aus Franken" auf Bayern1 am folgenden Abend einen Beitrag produziert, den Sie hier (Weihnachtslieder-Flashmob BR) nachhören können. Judith Dauwalter vom Online-Magazin der Universität Würzburg "einBLICK" hat mit Studentin Linda Hauk und dem Ordinarius für Musikpädagogik, Prof. Dr. Friedhelm Brusniak gesprochen. Den Link zum Artikel "Weihnachtslieder: Top oder Flop?" finden Sie hier. Außerdem hat der Belgische Rundfunk Eupen, ein öffentlich-rechtlicher deutschsprachiger Sender, ebenfalls um ein Interview gebeten, das wiederum Linda Hauk wahrgenommen hat. Das erste Interview für Sendung "Unterwegs" vom 19.12.2013 um 8:40 Uhr auf dem 1. Programm von BRE können Sie hier (Weihnachtslieder-Flashmob BRE) nachhören, ein zweites Interview gleichen Inhalts gab Frau Hauk zwei Stunden später für das zweite Programm von Radio Eupen. Und last but not least berichtete Claudia Kneifel für die Mainpost am 23.12.2013 in ihrem Artikel "Weihnachtslieder, die alle kennen" über unser Seminar und den Flashmob. Den Link zum Onlineartikel der Mainpost finden Sie hier. Christoph Meinel hat noch ein kurzes Video über den Ablauf des Flashmobs zusammengestellt (mp4, 83,5 MB).

Die Audios bzw. Videos starten nach kurzer Ladezeit automatisch. Falls Ihr Browser keine direkte Wiedergabe unterstützt, können Sie die Dateien mit Rechtsklick auf den Download-Link in unserem Download-Bereich herunterladen. Franz Josef Schramm von der Beratungsstelle für Volksmusik in Franken war ebenfalls beim Flashmob dabei und hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, die Berichte in der nächste Ausgabe der Fränkischen Volksmusikblätter abzudrucken.

Heidi Christ