Bub, willst du die Musik lernen?
Nachwuchsorchester ist heute. Früher war Musiklehre. Man musste sich zum vollwertigen Kapellenmitglied hocharbeiten. "Auf dem Land hat man zuerst Geige gespielt, dass du Begleitung hast machen können. Und dann habe ich auch mit der Klarnett angefangen und Es-Trompte. ... Dass ich auf Blasmusik auch Begleitung habe machen können," erzählte Hans Grötsch aus Burgbernheim 1986. Manch einer hat sich seine musikalischen Kenntnise "während meiner Buabenzeit theils von meinem Vater, theils von anderen Musikern" (Hieronymus Leikam, Hüttenbach 1861) angeeignet. Aber auch eine richtiggehende mehrjährige Musiklehre, zu Beispiel beim städtischen Musikmeister, konnte man machen. Das war kein Zuckerschlecken, wie etliche altgediente Musikanten berichtet haben. Heidi Christ lässt Sie hineinhören in Interviews, die in den vergangenen 30 Jahren an der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik entstanden sind. Schellackaufnahmen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts belegen eindrucksvoll, wie gut die damaligen Lehrmeister ihr Handwerk verstanden haben.
In der Volksmusik-Sendung des Bayerischen Rundfunks, Studio Franken am 26.02.2015 erzählt Heidi Christ über die Lehrzeit in den früheren Stadtpfeifen und bei Landmusikern. In einem reich bebilderten Aufsatz von Armin Griebel können Sie Näheres dazu lesen und außerdem Ausschnitte aus Interviews mit alten Tanzmusikanten sowie ein paar Tonaufnahmen hören.
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