Schellack-Rarität

Schellack-Rarität

6.314 Schellackplatten bevölkern inzwischen das Schallarchiv der Forschungsstelle, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich hier inzwischen auch einige Platten mit Seltenheitswert eingefunden haben. Nicht immer ist nämlich das Label (wie z. B. Grammophon, Odeon, Amiga, Beka usw.) auf dem Etikett ersichtlich, manchmal steht dort nur ein Händler, bei dem die Platte gekauft werden konnte.


Etiketten der Schellackplatte FFV-SP-5984 (Vorder- und Rückseite)

So auch im Fall der Schellackplatte FFV-SP-5984: „W. Ott / Instrumenten-Bauanstalt / Inhaber: W. Ott & F. C. Brandau / Ansbach / nur Kronenstr.“. Informationen zu diesem Hersteller sind leider so rar wie unsere vorgestellte Schellackplatte.

Eingraviert finden sich zwei Zahlen: -06848- auf der Vorder- und 06849- auf der Rückseite. Diese sog. Matrizen-Nummern dien(t)en der eindeutigen Identifikation von Tonaufnahmen. Nach Abgleich mit unseren umfangreichen Datenbeständen konnten wir feststellen, dass beide Aufnahmen dieser Platte zum bekannten Label Kalliope gehören.

Nur ca. 30 Kilometer von Ansbach entfernt findet sich die Heimat der Interpreten: Die Kapelle Hartner aus Burgbernheim unter Leitung des Kapellmeisters Georg Hartner (1875–1925) spielte insgesamt über 70 Aufnahmen ein, so auch diese anspruchsvolle Konzert-Polka und den schmissigen Dreher, vermutlich schon um 1910 aufgenommen. Viel Vergnügen beim Nachhören!

Konzert-Polka
Uffenheimer Bauerndreher

Christoph Meinel


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