Praktikum

Praktikum

Herzlich Willkommen. Ich heiße Katharina Fink, bin 16 Jahre alt und durfte im Sommer 2021 eine Woche lang als Praktikantin in der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik mitarbeiten. Ich hatte mich auf der Suche nach einem Praktikum für die Schule, welches mit Musik zu tun hat, an die FFV erinnert, da wir am Tag der offenen Tür in Uffenheim einmal hier waren.

Am ersten Tag wurde ich zunächst eingewiesen, da es in einem Gebäude mit so alten und wertvollen Dingen einiges zu beachten gibt. Anschließend hatte das Team eine Besprechung der kommenden Woche, welcher ich beiwohnen durfte, um alle wichtigen Aufgaben und Tätigkeiten zu klären.
Danach wurde mir die Benutzung der Datenbank erklärt, wobei es einige Anläufe gebraucht hat, bis ich anschließend das Scannen von Buchtiteln und deren Eingabe in der richtigen Reihenfolge beherrschte. Die Bücher, die von mir bearbeitet wurden stammen aus einem Nachlass eines Volksmusiksammlers und sollten nun geordnet in die Datenbank eingegeben werden.
Dazu gehört ein Bild des Buchcovers und dessen Inhaltsangabe sowie natürlich der Titel, Autor, Erscheinungsjahr und sonstige Dinge, die auffallend erscheinen.
Die gesamte Datenbank hat ein ausgeklügeltes System mit der Beschriftung der Daten, was unglaublich faszinierend ist. So besitzt jeder der 408.684 Datensätze eine individuelle Beschriftung wie „FFV_KT2003_HU0093“. So weiß jeder, der sich damit auskennt gleich, wo die Bilder beispielsweise zu finden sind und um welche Art von Datei es sich handelt. Für den Überblick gibt es auch die Kategorien Audio, Bilder, Instrumente, Lieder, Literatur, Noten, Personalia, Varia und Video in denen die Datensätze inklusive den dazugehörigen Bildern, Audiodateien oder Beschreibungen eingeordnet sind.

Der zweite Tag begann und Frau Dr. Heidi Christ fing an mit mir Kisten, ebenfalls aus einem Nachlass, durchzusehen, wobei diese Familienalben und Fotos, aber auch Fotoalben von Feldstudien aus der ganzen Welt beinhalteten. Darunter waren auch 4.000 DIAs und deren Negative. Wir sind gemeinsam alle 6 Kisten durchgegangen und haben dabei den Inhalt inspiziert, geordnet und falls nötig neu einsortiert.

Frau Christ und Katharina sitzen auf dem Boden und sortieren Negativstreifen in Pergaminfolien


Generell lernt man unglaublich viel, wenn man mit dem Team zusammen arbeitet. Frau Christ besitzt einen scheinbar unendlichen Wissensschatz über Musik und die Personen, die hinter der Musik stehen. Beispielsweise erfuhr ich in der Woche viel über Marianne Bröcker, von welcher die Kisten stammen. Sie war eine faszinierende und spannende Frau, die viel herumgekommen ist und auf der ganzen Welt Feldforschung betrieben hat.
Nachmittags durfte ich mir dann noch das Archivlager in der Würzburger Straße anschauen, in welchem es unglaublich viele Noten gibt. Natürlich alle fein säuberlich sortiert und beschriftet.

Für den dritten Tag hatten wir uns eine Aufräumaktion vorgenommen. Wir haben viele Kisten, Möbelteile und Instrumentenkoffer zusammengetragen und sortiert. Ein Teil wurde im Laufe des Nachmittags zum Wertstoffhof, ein anderer Teil, wie beispielsweise die Koffer, wurden ins Archiv gebracht.

Frau Greiser, Herr Meinel und Katharina stehen zwischen Kisten


Ich selber durfte nachmittags bei der Eingabe der Einzelnamen von Bandoneonnoten helfen, was teilweise ziemlich anspruchsvoll war, da diese Noten und damit auch die Stücknamen handschriftlich verfasst wurden und so für ungeübte Augen kaum zu entschlüsseln waren.

Frau Grastat erklärt Katharina den Umgang mit handschriftlichen Noten


Als ich am vorletzten Tag kam, begann ich weiter die Einzeltitel aus „Wiener Lieder“ von Georg Weinschütz einzugeben. Anschließend durfte ich mir Dubletten, doppelte Bücher, durchsehen und mir sogar ein paar Notenhefte mitnehmen.
Nachmittags war es dann soweit: Ich durfte Frau Greiser bei der Digitalisierung von Schellackplatten helfen. Hierfür gibt es in der Forschungsstelle einen speziellen Plattenspieler, denn ein normaler würde gar nicht erst funktionieren. Mit diesem wurden dann beide Seiten der Platte mit jeweils ungefähr 3 Minuten aufgenommen und dokumentiert, ob Rauschen, Knistern oder andere Fehler zu hören waren.

Katharina legt die Nadel des Plattenspielers auf die Schellackplatte


Freitag und somit mein letzter Tag begann und ich schrieb zuerst an diesem Beitrag weiter um noch Details zu ergänzen. Im Anschluss wurden, wie Montag, nochmals Buchcover und die jeweiligen Inhaltsangaben gescannt und der Datenbank hinzugefügt.
Für den Nachmittag hatten Frau Christ und ich uns schließlich die Aufbereitung meines Blogbeitrags vorgenommen, der nächsten Dienstag dann auf der Internetseite der Forschungsstelle veröffentlicht wird.

Herr Meinel erklärt Katharina, wie man die Bilder in den Text einfügt

Zum Schluss möchte ich mich noch ganz herzlich beim gesamten Team bedanken, dass ich hier so freundlich aufgenommen wurde und so vieles lernen durfte. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich hier mein Praktikum absolvieren durfte. Vielen Dank.

Katharina Fink


Kommentare (0)


Kommentar schreiben:





Erlaubte Tags: <b><i><br>Kommentar hinzufügen: