Musikgeschichte in Városlöd. Waschludt als Forschungsfeld der Europäischen Ethnologie

Das gemeinsame Singen im Kulturhaus ließ Gäste und Gastgeber freundschaftliche Bande knüpfen.
Das gemeinsame Singen im Kulturhaus ließ Gäste und Gastgeber freundschaftliche Bande knüpfen.

Ohrwürmer von der Bank im Garten, dem Bu vom Aubachtal und fließenden Brünnlein haben sich in unseren Gehörgängen richtig breit gemacht. Kaum eine Stunde vergeht, in der wir nicht von berührenden Begegnungen, spannenden Erlebnissen und interessanten Erkenntnissen berichten. Heidi, Merle und Lena aus unserem Forschungsstelle-Team haben mit Studierenden der Universitäten Bamberg und Regensburg sowie mit Dr. Esther Gajek, David Saam und Erika Freund eine wunderbare Forschungsreise nach Ungarn unternommen. Unser Quartier hatten wir im Iglauer Park aufgeschlagen. Bente Gossel und Lara Schaub haben für die „Neue Zeitung. Ungarndeutsches Wochenblatt“ über unsere Erlebnisse berichtet, die Sie nun im Blog der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik lesen können.

Bei der Dorfführung mit Anton Perlaki lernten wir unseren Forschungsort kennen.

Bei der Dorfführung mit Anton Perlaki lernten wir Geschichte, Geschichten und Aktuelles über unseren Forschungsort Városlöd / Waschludt kennen.

Joszef Oszvald erläuterte Geschichte, Situation und Gestaltungsmöglichkeiten der Ungarndeutschen Minderheit.

Joszef Oszvald erläuterte Geschichte, Situation und Gestaltungsmöglichkeiten der Ungarndeutschen Minderheit.

Auch ein Workshop mit fränkischen und ungarndeutschen Liedern und Tänzen gehörte zum Programm.

Auch ein Workshop mit fränkischen und ungarndeutschen Liedern und Tänzen gehörte zum Programm.

17 deutsche Ethnologen und Ethnologinnen auf Forschungsreise in Ungarn. Was waren unsere Erwartungen? Womit haben wir gerechnet? Sicher nicht mit dem, was wir am Mittwoch, dem 26. Juli im Waschludter Kulturhaus erleben durften. Dort waren wir zu einem vielseitigen Abendprogramm eingeladen. Eine bunte Vielfalt an Volksliedern und Tänzen, tolle Gespräche und ein offenes Miteinander haben uns überwältigt. Die Gemeinde hat für uns einen unvergesslichen Abend organisiert. Lieder, die wir aus unseren Familien kennen, haben wir im Gesang des Heimatchores in anderer Interpretation wiederentdecken können. Auch der ungarische Gesang des Gemischten Chores und die ausdrucksstarke Tanzvorführung des Ensembles „Pergö Rozmarin“ waren für uns ein bereicherndes Erlebnis. Dazu kam noch das gemeinsame Musizieren von Ungarn-Deutschen und Deutschen sowie die große Bereitschaft, Wissen zu teilen und Geschichten zu erzählen. Für ebensolche Erlebnisse sind wir hergekommen.
Unsere Gruppe besteht aus Musikethnologinnen der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik, Künstlern und Studierenden wie auch Lehrkräften der Universitäten Regensburg und Bamberg. Ins Leben gerufen wurde unsere Forschungsreise von Dr. Heidi Christ. Tatkräftige Unterstützung fanden wir in Erika Freund und vielen engagierten Waschludter und Waschludterinnen. Hier in Ungarn wollten wir die Kultur der Ungarn-Deutschen, insbesondere ihre Volkslieder und -tänze kennenlernen und etwas davon mit nach Deutschland bringen. Uns interessierten die Verbindungen, die Herkunft, die Versionen der Volkstraditionen. Die Menschen im Ort halfen uns mit Veranstaltungen wie dem Abend im Kulturhaus dabei, all das besser zu verstehen. Neben ergiebigem Austausch durften wir in den vergangenen Tagen auch die Kulturhauptstadt Veszprém kennenlernen sowie den Kulturweg in Waschludt erkunden. Wir bedanken uns bei allen Mithelfenden für die zahlreichen Eindrücke und Erlebnisse, die wir hier gesammelt haben und mit nach Hause nehmen werden. Aus all dem werden Arbeiten für die Universitäten entstehen sowie ein Buch. Doch damit ist unsere Forschung noch lange nicht abgeschlossen, denn diese Gemeinde hält noch Geschichten für weitere Jahre bereit. Unser Material wird an der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik aufbewahrt und steht Interessierten zu Forschungszwecken bereit. Wir freuen uns schon auf zukünftigen Austausch!
Bente Gossel & Lara Schaub


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