[Militärmusik in Mikulov/ Nikolsburg]

Beteiligte

[unbekanntes Ensemble] (Motiv)

Bemerkungen

Mikulov / Nikolsburg liegt in der Region Südmähren. Die Stadt war lange Zeit Zentrum jüdischen Lebens in Mähren, welches dort seit 1421 bestand. 1938 lebten noch knapp 500 Juden dort. 1938 wurde im Rahmen des Münchner Abkommens der südliche Teil Südmährens, in dem auch Mikulov liegt, vom Deutschen Reich annektiert und bis 1945 dem Reichsgau Niederdonau (Niederösterreich) angegliedert. Vergleichsdokumente zeigen, dass ursprünglich die Beschriftung an dem hier abgebildeten Gebäude zweisprachig (deutsch/tschechisch) war. Etwa 110 jüdische Personen konnten ins Ausland flüchten. Alle anderen überlebten die Shoah nicht. Die jüdische Gemeinde in Mikulov hörte damit auf zu existieren.
Bildbeschreibung: Menschenmenge im Freien vor einer Hausfassade mit Hakenkreuzsymbol über Balkon. Mitten in der Menge Kapelle mit mindestens 2 Trompeten und 2 Tuben sowie weiteren Blechblasinstrumenten. Aufschriften auf Fassade: „Rathaus / Polizeiamt / Museum / Sparkas[sa] / Zugang vom / Kirchenplatz“. Teilweise Soldaten in Uniform (Wehrmacht).
Sonstige Angaben: Agfa-Lupex

Zeitangaben

[Circa 1938 Dokumentation]

Orte

[Mikulov] (Aufnahmeort)

Schlagworte

Fotografie 4045895-7
Sensibler Inhalt* FVS-00044
Blechblasinstrument 4135632-9
Militärkapelle 4169955-5
Nationalsozialismus 4041316-0
Zweiter Weltkrieg 4079167-1